„Wenn der Hund Gras frisst, gibt es Regen“, Bauernweisheit
Aber was ist da dran? Warum fressen Hunde Gras und was steckt in Süßgräsern eigentlich drin?
Dieses sind wohl einige von vielen Fragen, die sich wohl schon so mancher Hundebesitzer oder Gassi-Führer gestellt hat. Warum fressen Hunde so oft Gras? Ist das normal, gesund oder sollte ich es unterbinden? Fangen wir einmal ganz vorne an:
Wissenswertes über Süßgräser
Die Süßgräser gehören zur Ordnung der Grasartigen (Poacea). Mit etwa 12.000 Arten in rund 780 Gattungen sind sie eine der größten Familien innerhalb der Gruppe der Blütenpflanzen (weltweit). Ja richtig gehört: „Blütenpflanzen“. Auch ohne große, bunte Blüte zählen die Süßgräser mit ihren Ähren, Rispen oder Trauben in diese Gruppierung.
Man sieht nur manchmal einfach das Gras vor lauter Gräsern nicht, wenn man mal den Blick über die Wiesen und Felder lenkt. Gras ist einfach überall und wächst auch manchmal an den unmöglichsten Stellen. Kein Wunder also, dass die Hunde dann einfach mal zubeißen?! Der Gedanke liegt Nahe und bei manchen Hunden könnte es wirklich auch nur Langeweile oder weil sie einen Artgenossen nachahmen (so machen das Welpen bei ihrer Mutter z.B. sehr gerne). Aber jetzt erstmal weiter im Detail: Gräser sind reich an Chlorophyll, Aminosäuren, Proteinen, Mineralien und Spurenelementen, wie Kalzium, Chrom, Eisen, Jod, Kupfer, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Selen, Zink und Molybdän. Also einer ganzen Reihe toller Sachen, die glatt ein „Mineralfutter“ ausmachen könnten. Aber vor allem ist Gras durch den hohen Cellulose-Faser-Anteil ballastoffreich! Ebenso wird den Gräsern eine blut- und körperreinigende Wirkung nachgesagt.
Hund & Gras
Dann könnte Letzteres also der Grund für das Grasfressen der Hunde sein: reinigende Wirkung und Ballaststoffe. Bewiesen wurde es wissenschaftlich noch nicht warum genau Hunde Grasfressen (eine Studie der Tierärztlichen Hochschule 1982 mit 600 Hunden), aber es gibt ganz interessante Vermutungen.
1. Lassen Sie ihren Hund ruhig Gras fressen (solang es nicht mit Herbiziden, Pestiziden oder Abgasen verseucht ist), es ist nicht schädlich, es liegt schon in der Natur des Wolfes
2. Dass Gras einen Würgereiz auslöst ist bei den wenigsten Hunden der Fall (in der Studie nur 0,4% der Hunde)
3. Gras regt die Verdauung an (da kommen wieder die Ballaststoffe ins Spiel) und fördert die Reinigung des Darms
4. Ein Nährstoffmangel oder Übersäuerung kann ein vermehrtes Grasfressen zur Folge haben
5. Auch psychologische Gründe können eine Rolle spielen: Stress, Unsicherheit, Ablenkung, Langeweile, Beruhigung,…
6. Bei Stoffwechselproblemen, Leber- und Nierenschwäche, Gastritis,…
7. Sogar zur Bildung von körpereigener Duftstoffe soll das Grasfressen dienen
Also alles im allem gibt es da einige gute Gründe/Vermutungen warum Hunde als Carnivoren so gern Gras fressen. Solange es nicht übermäßig viel ist oder der Hund Durchfall bekommt oder sich zusehends übergeben muss, ist Gras fressen also kein Problem. Sofern das Tier artgerecht und ausreichend gefüttert wird und der Nährstoffbedarf ausreicht (je nach Alter, Rasse, Aktivität,…).
Unsere Tipps:
· ausreichende Nährstoffversorgung durch qualitatives, hochwertiges Futter
· Abwechslung auf dem Speiseplan: die Geschmacksknospen der Hundezunge sind nahezu unermüdlich und werden gerne mal mit etwas anderen Leckereien überrascht
· Ballaststoffe über Gemüse dem Futter beimengen (unsere getrockneten Karotten und Rote Bete haben sich da hervorragend bewährt)
· Nährstoffmangel und Übersäuerung vorbeugen; wir konnten z.B. aus eigenen Erfahrungen feststellen, dass 1-2 mal pro Woche die OLEWO Luzerne-Pellets Grasfressen und würgen lindern
· Schonkost oder Diäten über einzelne Tage oder sogar Wochen einführen, um so den Hundeorganismus zu reinigen (Leber und Niere z.B. durch gezielte Kräuter unterstützen oder Entwässerungs-Kuren durchführen), das Füttern von Reis sorgt z.B. für einen Abtransport überschüssigen Wassers und liefert gleichzeitig Ballaststoffe zur Sättigung des Hundes (OLEWO Reis-Flocken ersparen langes Vorkochen, sind lange Haltbar und ergiebig)