Eine fettige Angelegenheit
Öl zufüttern: wieso, weshalb, warum?
Öl ist nicht gleich Öl! So viel lässt sich als erstes schon einmal sagen.
Nicht jedes Öl eignet sich zur Fütterung. Sei es durch den intensiven Geschmack oder durch eine raffinierte Herstellung, sodass nicht mehr die wichtigen Inhaltstoffe enthalten sind. Wichtig sind die altbekannten essentiellen Fettsäuren, die über pflanzliches Öl dem Organismus zugeführt werden sollten. Essentielle Fettsäuren sind mehrkettige Lipide mit ungesättigten Kohlenstoffbindungen, die der Körper nicht selber herstellen kann. Sie müssen also über die Nahrung zugeführt werden. So können dann Vitamine, wie beispielsweise Vitamin A aus Carotin vom Organismus synthetisiert werden.
Nicht nur der menschliche Organismus, sondern auch Hund, Katze, Nager oder Pferd profitieren von der Beigabe eines kaltgepressten Öls oder auch von einer Kombination aus unterschiedlichen Ölen, um das Verhältnis von Omega3- und Omega6- Fettsäuren zu erhalten. Diese unterscheiden sich in der Anzahl und Lage der Kohlenstoff-Doppelbindungen und zusätzlich in ihrer Verwertbarkeit:
Omega-3-Fettsäuren |
Omega-6-Fettsäuren |
Bausteine Zellwände |
Baustein Zellwände |
Baustein für andere Fettsäuren
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Baustein für andere Fettsäuren
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Für Haut und Haar: Elastizität, Spannkraft und Glanz |
In Getreide vermehrt (und somit in tierischen Produkten, wie Rindfleisch zu finden) |
Zellstoffwechsel |
Wachstum |
Herz-Kreislauf-System |
Wundheilung |
Entzündungshemmend |
Infektionsabwehr |
Bildung körpereigener Abwehrzellen |
In zu hohen Mengen gesundheitsschädlich |
Eiweißsynthese |
In Milchprodukten |
Versorgung der Gelenke mit Schmierstoff |
Enstehen von Botenstoffen die entzündlich auf den Körper wirken (Prostaglandine) |
z.B. in Hanf-, Lein- oder Wallnussöl |
z.B. in Distel-, Borretschsamen- oder Sonnenblumenöl |
Auf das richtige Verhältnis kommt es an!!! Die beiden Fettsäuren sollten nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander dem Körper zugeführt werden. Man sagt in einem Verhältnis von 1:4 (Omega3 : Omega6) .In der heutigen Zeit ist es allerdings schwieriger geworden, da bis zu 20% mehr Omega-6-Fettsäuren verzehrt werden, da sie in vielen Lebensmittel (sowohl tierischer, als auch pflanzlicher Herkunft) vorkommen. Dadurch können vermehrt Allergien und Krankheiten entstehen! |
Nun vom Allgemeinen zur speziellen Fütterung von pflanzlichen Ölen:
Pferd |
Hund |
Aufschluss/ Verdauung fettlöslicher Vitamine ( Vitamin E, Carotinoide) |
minderwertige Ernährung unserer Masttiere, das für Hundefutter verwendete Fleisch nur geringe Mengen an Omega-3-Fettsäuren (Fleisch von Freilandtieren enthält einen zwanzigfach höheren Anteil) |
wenn Beigabe von mehr als 20 ml pro Tag (Hochleistungspferde, Pferde im Aufbau) darauf achten, dass genügend Vitamin-E gefüttert wird (wie bei Hund auch) |
ideale Verwertung des Öls, wenn zusätzlich Vitamin E gefüttert wird (fettlösliche Vitamine) Aufschluss und Verdauung |
Haut, Fell: positiv auf Irritationen, Fellglanz, Ekzemen |
gesundes Fell, Fellglanz, Juckreiz Linderung, optimale Aufnahme Mineralien und Spurenelemente |
Energielieferant für rekonvaleszente und schwerfuttrige Pferde oder Hochleistungspferde (ersetzt die 3-fache Menge an Kraftfutter |
Energiequelle |
Gut verträglich: Distel-,Sonnenblumen-,Maiskeim-, Traubenkern-, Lein, Sojaöl |
Gut verträglich: Raps-, Oliven-, Borretschsamen-, Distelöl |
weniger gut: Oliven- und Rapsöl
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weniger gut: Soja-, Leinöl |
1 EL pro Ration schon positiven Effekt ohne dick zu machen |
1 TL pro Ration reicht meist schon aus |
binden von feinen Fasern im Pferdefutter (z.B. Müsli oder Kraftfutter) |
Regt den Appetit an -> gerade bei älteren oder sehr agilen Hunden einen positiven Effekt -> Aufpassen bei Welpen wegen Durchfall |
WICHTIG:
· Auf die Qualität und Herstellung des Öls achten
o Am Besten kaltgepresst und nicht raffiniert und ultrahocherhitzt
· nie zu viel Öl füttern: Gegenteiliger Effekt kann erzielt werden
o Überversorgung: Durchfall, Ausscheidung von wichtigen Nährstoffen, reizen des Darms
o drauf achten wie ölhaltig das Futter eh schon ist ( Getreide hat z.B. einen sehr hohen Anteil an zweifach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren)
o Leistungseinbruch
o Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems
Auch nicht schlecht:
· Kombinationen von verschiedenen Ölen, um ein ausgewogenes Verhältnis von Omega3- und Omega6-Fettsäuren zu schaffen. So kann man sich auch ätherische Öle zu Nutze machen, um gezielt bei Erkrankungen zu zufüttern.
· Mit Mineralien, Spurenelementen, Salzen oder Pflanze angereicherte Öle. Diese vereinen gleich mehrere positive Eigenschaften und ersetzen zusätzliche Mineralfutter (schont den Geldbeutel und überlastet den Organismus nicht)